Kanner, déi a fréikandleche Strukture waren, hunn e klore Virdeel! » So lautet das Fazit einer rezenten, vun der Regierung in Auftrag gegebenen Studie.

Der Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung könnte günstiger nicht liegen, fällt er doch mitten in die heisse Phase des Wahlkampfes, und der Verdacht liegt nahe, dass sie dazu dienen sollte, zu beweisen, dass Erziehungsminister Meisch mit seiner Förderung der Betreuungsstrukturen völlig richtig liegt, während Eltern, welche diese nicht in Anspruch nehmen, ein schlechtes Gewissen haben sollten.

Kaum jemand will sich in der Tat sagen lassen, dass er nicht das Beste für sein Kind will.

Untersucht man allerdings das Ergebnis näher, so fällt einerseits auf, dass die Forscher selbst eingestehen, dass es nicht auf Eltern mit einem höheren Bildungsgrad zutrifft.

Andererseits war kaum etwas anderes zu erwarten, wenn man den Fokus besonders auf das Hörverständnis des Luxemburgischen, Mathé und erste Alphabetisierung auf Deutsch legt.

Klar ist, dass dabei die zahlreichen Kinder, deren Muttersprache eine andere ist, schlechter abschneiden.

Um diesen Nachteil auszugleichen, wurde ja auch die Früherziehung ab drei Jahren eingeführt.

Sieht man nun einmal von diesen Kriterien ab, so ist nicht mehr klar, wer die besseren Karten in punkto Bildung hat, denn zu Hause betreute Kinder könnten gewiss in manchen andern Bereichen, wie etwa in Naturkunde punkten, und besser abschneiden.

Der wesentliche Unterschied aber zwischen Kindern aus Strukturen, und solchen, die zu Hause betreut werden, ist ein völlig anderer.

Dieser wird bedauerlicherweise vom Bildungsminister ausser Acht gelassen, während Erzieher, Lehrer, Psychologen und zahllose andere Fachleute nicht müde werden auf dessen ausschlaggebende Bedeutung hinzuweisen:

die Bindung!

Hier verschiebt sich das Verhältnis klar zugunsten der letzteren Gruppe, denn vor Bildung kommt Bindung.

Sie ist das Nec Plus Ultra, die Voraussetzung für ein gelungenes Leben .

Es ist für ein Kind leichter, später kognitive Fähigkeiten aufzuholen.

Was ihnen aber in der emotionalen Entwicklung fehlt, können sie nicht mehr nachholen.“

(Penelope Leach, Psychologin und Autorin)

Marie-Andrée Faber-Schanen, Luxemburg

08.06.2023

(Dies ist eine Reaktion auf jene, die uns weissmachen wollen, dass es für Kinder von Vorteil ist, eine Betreuungsstruktur zu besuchen )


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