Kinder sind keine Lernautomaten, in die man einfach ein paar Münzen reinsteckt, damit ihre Gehirne den Lernstoff gefälligst schneller fressen. Man kann nicht Sport, Musik, Bücher, Smartphones, Kunst, freies Spiel, die ohnehin spärlichen Treffen mit Freunden, Spasshaben, also das Leben streichen, damit sie den verpassten Schul-Stoff aufholen. Und letztlich den Kindern – welche schweren Belastungen in der Pandemie ausgesetzt waren, um jetzt gnadenlos durchinfiziert zu werden – damit noch im nachhinein zusätzlich die Verantwortung dafür aufzuhalsen, dass ihre Leben sich so krass anders gestalten, seit Covid, das Regiment unser aller Leben übernommen hat.

Wir haben die Kinder in der Pandemie sträflich vernachlässigt und weitestgehend ignoriert, wie Isolation, Krankheit und Tod, Hygiene- und Impfstress und das ganze hektische Hin- und Her in der Dauerkrise sie extrem belasten. Wir haben nicht die nötige Aufmerksamkeit aufgebracht und keine geschützten Räume gebaut, damit sie sich auch in dieser schweren Zeit so gesund – physisch, psychisch und seelisch – wie möglich entwickeln können. Wir widmen ihnen immer noch nicht die Aufmerksamkeit, die es benötigen würde, um die Beschädigungen von tausenden von Kindheiten und Entwicklungsverläufen zu heilen. Ein schulisches „Nachhilfe“-programm erfüllt das nicht, sondern baut noch zusätzlichen Stress auf, jetzt alles schnell und geräuschlos, also im gleichen Modus wie eh, nach-zu-holen. Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Schultests. Und es ist an der Zeit, der psychischen und seelischen Entwicklung den gleichen Stellenwert einzuräumen wie der leistungsorientierten Wissensvermittlung oder angesichts der Covid-Traumatas und Neurosen vielleicht sogar mal einen höheren? Und auf dem aufzubauen, was ist und nicht was sein sollte – laut Lehrplänen, die schon vor der Pandemie an vielen Kindern vorbei unterrichtet wurden. Vielleicht fragen wir mal von Angesicht zu Angesicht: Wie geht es Dir? Was brauchst Du? Und geben unseren Kindern – auch in der Schule – und uns selbst die Zeit, ihre Antworten zu finden! Um dann in aller Ruhe gemeinsam auf einen neuen Weg zu gehen, der es ihnen ermöglicht, wieder befreit aufzuatmen, Vertrauen in sich und in ihre Mitmenschen zurück zu gewinnen, eine geeignete Umgebung und wohlwollende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie zuversichtlich in ihre Zukunft hineinwachsen können. Es ist an uns, ihnen dabei zur Seite zu stehen, und nicht immer weiter an der Stressschraube zu drehen, damit alles wieder so wird – wie „vorher“. Das wird es nicht. Aber anders kann auch gut werdenK, wenn es von Mitgefühl und Miteinander getragen wird. Geben wir ihnen und ihren Familien Zeit, Ressourcen und Gelegenheiten, um in ihrem Tempo und auf ihre Art und Weise wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Die Kinder müssen ihre Lebensfreude zurückgewinnen dürfen. Nicht unsere Kinder müssen sich ändern, sondern das Erwartungs-System. Jetzt – wäre die Gelegenheit.

Petra Stober

Gemeinde Rammerich

02.02.2022

Une pensée sur “Kinder sind keine Lernautomaten!”

  1. Ja, es ist ein Graus. Und ja, ich denke schon, dass man vieles anders machen könnte…, z.B.: – die Luftfilteranlagen, maskenfreie Zone im Unterricht, und das ohne Angst, dass man sich anstecken könnte Das würde schon vieles ändern. Auch für die Lehrer, die ja auch mit den Belastungen umgehen müssen;
    – die Eltern von der Arbeit freistellen, stundenweise, tageweise, reduzierte Arbeitszeit ermöglichen;
    – mehr draussen sein, usw

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